Fast 40 Jahre ist es her, dass einige der vielen Zewener Wegekreuze zuletzt gereinigt und saniert wurden. Aber seither hat der Zahn der Zeit weiter an ihnen genagt und der Zustand dieser alten Zeitzeugen war bedenklich. Auf Initiative von Georg Fusenig und der großzügigen finanziellen Unterstützung von Christoph Schnorpfeil sowie der Trier-Gesellschaft konnte in den letzten Wochen die Reinigung und Restaurierung von sechs der Zewener Wegekreuze erfolgen.
Nach einem ersten Gespräch mit dem Ortsvorsteher Christoph Schnorpfeil setzte sich Georg Fusenig zuerst mit dem Denkmalpflegeamt der Stadt Trier in Verbindung, Nach einer gemeinsamen Ortsbegehung wurden die Möglichkeiten eruiert, und es war allen klar, dass dringender Handlungsbedarf bestand.
Nach Vorlage eines Angebotes der Firma KSH Naturstein aus Kordel war dann die Finanzierung die weitere wichtige Frage, die geklärt werden musste. Ein großer Dank geht diesbezüglich an Karlheinz Scheurer, dem Vorsitzenden der Trier-Gesellschaft und dem Zewener Ortsvorsteher Christoph Schnorpfeil, die gemeinsam die Finanzierung zugesagt und übernommen haben.
In den Tagen nach Pfingsten konnten dann von der Steinmetzfirma Holz aus Kordel folgende Wegekreuze fachgerecht gereinigt und restauriert werden:
- Das älteste Zewener Kreuz aus dem Jahre 1678, steht heute in der Fröbelstraße im Schulbereich. Ursprünglicher Standort war an der Ecke Hohlstraße/Kettenstraße. Beim Straßenbau wurde es dort umgeworfen und zerstört.
- Prozessionskreuz Ecke Waldstraße/Lindscheidstraße aus dem Jahre 1718. Auch dieses Kreuz wurde bei Straßenbauarbeiten zerstört. Sockel und der lange Schaft mit der Jahreszahl 1718 gingen dabei verloren.
- Das Kreuz im Brühl aus dem Jahre 1680 in der Wasserbilliger Straße.
- Das Luzia- oder Fischerkreuz in der Gutenbergstraße aus dem Jahre 1701.
- Das Biester Kreuz in der Nähe von Oberkirch aus dem Jahre 1815.
- Das Bäckerkreuz In der Zewener Straße wird in Anlehnung an die Gemarkung In der Acht auch Ohderkreuz genannt. Es wurde erbaut um 1680 und war zwischenzeitlich auf’s Schwerste beschädigt.
Weitere Kreuze mussten dem Verkehr weichen und sind völlig zerstört worden. Noch im letzten Jahr wurde das Kreuz im Eurener Weg auf der Banngrenze zwischen Euren und Zewen zerstört, und das schöne Grundheberkreuz gegenüber dem Zewener Turm wurde mit einer Werbetafel verdeckt, so dass es von der Öffentlichkeit leider nicht mehr zu sehen ist.
Rektor Ripplinger schreibt zu den Wegekreuzen:„Sie wurden errichtet zur Erinnerung an Pest- und Kriegsjahre, zum Andenken an Verunglückte, Ermordete, vom Blitz erschlagene Dorfgenossen, oder in Einlösung eines Gelübdes; Nicht zuletzt sind sie Sühnekreuze für Vergehen oder Ausdruck des Dankes für empfangene Wohltaten.“ Leider ist heute Vieles in Vergessenheit geraten. Jetzt gilt es, das noch Vorhandene für die Zukunft und die Nachkommen zu erhalten.“
Das erfreuliche Ergebnis der jetzigen Arbeiten wurden am 06.09.23 bei einer Ortsbegehung mit Karlheinz Scheurer und Dr. Brück, sowie dem Zewener Ortsvorsteher in Augenschein genommen. Dabei bedankte sich Georg Fusenig noch einmal für die großzügige ideelle und finanzielle Unterstützung. Es bleibt zu hoffen, dass uns diese wertvollen Erinnerungsstücke an frühere Zeiten noch lange erhalten bleiben.
Georg Fusenig