Steht der älteste Monopteros von Deutschland in Trier?

Zum Auftakt der Renovierungsarbeiten des baufälligen Gebäudes, fand ein Picknick am Monopteros statt!

Am vergangenen Sonntag hatten die drei Trierer Vereine – die Trierer Gesellschaft e.V., der Verein Tierisch e.V. und das Trierer Forum e.V. – zu einem gemeinsamen Picknick im Park des Schlosses Monaise eingeladen. Mitten im Park um den markanten Monopteros standen weiß bedeckte Tische und ein Stand mit Wein und Grillgut für die Gäste bereit. Der Jazzband des Friedrich-Wilhelm-Gymnasium in Trier gab der Veranstaltung einen musikalischen Rahmen und sorgte für eine beschwingte Stimmung. Im Voraus wurden Körbe mit Picknickdecken, Obst, Snacks und Getränken zum Verkauf angeboten. Der Erlös des Verkaufs der Körbe geht zugunsten der bevorstehenden umfangreichen Renovierung des Monopteros.

 

Die drei Trierer Vereine haben sich vorgenommen, die Stadt Trier bei der sachgerechten Instandsetzung, finanziell zu unterstützen. Das Treffen eröffnete der Trierer Dezernent für Bauen und Umwelt, Andreas Ludwig, und der Vorsitzender der Trierer Gesellschaft e.V. Karlheinz Scheurer. Am Nachmittag besuchte das Picknick auch der Bundestagsabgeordnete Andreas Steier (MdB). Die Besucher konnten während des Picknicks an drei Führungen mehr über den Park und die Geschichte des Monopteros erfahren. Es ergaben sich viele Möglichkeiten zum Austausch und zu Gesprächen mit den Vertreter der Trierer Gesellschaft e.V, dem Verein Tierisch sowie dem Trierer Forum, der Trierer Denkmalpflege und allen interessierten Besuchern.

Das frühklassizistische Schloss Monaise wurde bereits in den 1990er Jahren umfangreich restauriert und erstrahlt seit dem mit seiner eleganten Silhouette neu. Der umgebende Park samt Monopteros wartet aber immer noch auf eine würdige Neugestaltung. Der Rundtempel wurde zusammen mit dem Schloss in den Jahren 1779-1793 im Auftrag von Philipp Franz von Walderdorff errichtet. Er stand als eleganter Blickfang in einem weitläufigen Park, der am Ende des 18. Jahrhunderts als Zeichen eines neuen Geistes in der Gartenkultur galt. Im Westen von Trier entstand erstmal ein offener „englischer“ Park in dem sich der Spaziergänger von der freien wilder Natur inspirieren lassen konnte. Der Trierer Monopteros ist vielleicht das älteste erhaltene Beispiel dieser besonderen Gartenarchitektur, auf jeden Fall älter als seine „Brüder“ in München, Wiesbaden oder Kassel. Er war eingebettet in einer grünen und weitläufigen Landschaft und lud zum sorglosen Verweilen mit Blick auf die Mosel ein. Auf einem erhöhten Podest tragen acht dorische Säulen ein zierlich verziertes Gebälk und eine Rundkuppel. Der Bau wurde aus Natursteinen errichtet, die nach mehr als 230 Jahren mit starken Alterungsspuren gezeichnet sind: Die Werksteine sind zum Teil ausgebrochen, verwittert oder beschädigt. Die Kuppel wurde zuletzt in den 1980er Jahren provisorisch gesichert. Das Wurzelwerk von wildem Bewuchs und Moos zerstören immer stärker den Bau. Dies muss dringend gestoppt werden, damit in der Zukunft der Park mitsamt  seinem frühklassizistischen Monopteros für Trierer als Ort der Erholung und des Genusses wieder auferstehen kann. Das Sommerpicknick am Monopteros kann vielleicht in der Zukunft eine gute Gelegenheit sein, den Ort wiederzuentdecken und dabei auch den Erhalt der Trierer Denkmäler zu unterstützen.