(Trier) Georgsbrunnen am Kornmarkt, Balduinbrunnen beim Bahnhof und Petrusbrunnen auf dem Hauptmarkt: Diese Denkmäler sind Hingucker in der Stadt. Aber auch zum Erhalt weniger spektakulären Baudenkmäler hat die Trier-Gesellschaft einen wesentlichen Beitrag geleistet. 100 Projekte sind es mittlerweile, die in einem neuen Buch vorgestellt werden. Geschrieben hat es die Trierer Journalistin Cordula Fischer.
“Den Hauptmarktbrunnen haben wir wieder zum Strahlen gebracht”, sagt Karlheinz Scheurer, Vorsitzender der Trier-Gesellschaft, und freut sich. Ende vergangenen Jahres wurde der runderneuerte Petrusbrunnen der Öffentlichkeit präsentiert. “Oft wurde ich gefragt: Was hat die Trier-Gesellschaft in den letzten Jahrzehnten alles gemacht, was ist als nächstes geplant?”, sagt Scheurer. Immerhin hat der gemeinnützige Denkmalrettungsverein vor zwei Jahren bereits seinen 30. Geburtstag gefeiert.
“Bisher gab es einzelne Beiträge im Trierischen Jahrbuch, auf Flyern der Trier-Gesellschaft oder auf der Homepage des Vereins”, sagt die Trierer Journalistin und Autorin Cordula Fischer. Ein kompletter Überblick über die Arbeit der Trier-Gesellschaft in 32 Jahren sei überfällig gewesen. So nahm sie das 100. Projekt der Gesellschaft, den Petrusbrunnen, zum Anlass für ihr Buch “Von Null auf Hundert”, das in der Weinwirtschaft Friedrich Wilhelm der Öffentlichkeit präsentiert worden ist. Das Buch lädt zu Spaziergängen durch Trier und zu den Baudenkmälern ein, die in zahlreichen Fotos, unter anderem von Josef Tietzen und Roland Morgen, gezeigt werden. Die Texte sind angenehm kurz gehaltenen, informativ und unterhaltsam. Das Buch “Von Null auf Hundert” gliedert sich in drei Abschnitte: Alleenbereich, linke und rechte Moselseite. Zu Beginn jedes Teils bietet ein Stadtplan einen Überblick über die Lage der restaurierten Denkmäler.
“Die Rettung des Frankenturms habe ich damals als Journalistin hautnah miterlebt und begleitet”, erinnert sich Fischer. Die Trier-Gesellschaft trat damals als Bauherr auf den Plan und hat den Mittelalterturm mit Hilfe kreativer Aktionen zwischen 2004 und 2007 von einer Ruine zum Vorzeigeobjekt gemacht. Doch Beachtung verdienten nicht nur die spektakulären Projekte, sagt Fischer. “Es sind auch die kleinen Zeugnisse der Geschichte, die vergessen am Wegesrand liegen”, sagt die Autorin: “Die Kreuzwege in Trier-West und Heiligkreuz oder die Markuskapelle – das sind Bauwerke, die ganz viel Identität für die Menschen schaffen, die dort wohnen. Das sind Orte, an denen man Geschichte erleben kann. So etwas macht unsere Stadt aus!”
Das Buch “Von null auf hundert” ist erschienen im Verlag Michael Weyand (Trier), kostet 19,95 Euro und ist im Buchhandel, im Museumsshop des Stadtmuseums Simeonstift sowie bei der Trier-Gesellschaft erhältlich.