Frankenturm

Er hat nichts mit den Franken zu tun, wie sein Name glauben machen könnte, sondern wurde nach seinem Besitzer aus dem 14. Jahrhundert, Franco von Senheim, benannt: der Mittelalter-Wohnturm in der Dietrichstraße. Einst Wohnsitz der Trierer Oberschicht ist die weitere Geschichte des Frankenturms wenig rühmlich, diente er viele Jahre den Tauben als Unterkunft.

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Ursprünglich fünf Geschosse hoch, erhielt der Frankenturm – der wohl schon im 14. Jahrhundert zerstört wurde – statt seines Zinnenkranzes ein Pultdach auf der nur bis zur Hälfte erhaltenen dritten Etage. Die oberen Turmteile wurden zum Teil unter Nazi-Herrschaft rekonstruiert, ein Zinnenkranz 1938/39 aufgesetzt. Rekonstruiert wurde die Ostseite 1956. Bis 2001 blieb der Wohnturm ungenutzt, dann öffnete das Fach Architektur der Hochschule das Gebäude für eine Ausstellung – das rief auch die Trier-Gesellschaft auf den Plan, die der Stadt 2004 ein Angebot machte: Der Verein übernahm die Restaurierung. 2007 konnte die Trier-Gesellschaft nach Arbeiten im Wert von mehr als 341 000 Euro den Frankenturm an die Stadt zurückgeben – fortan ist er zu mieten, es gibt Führungen und mehr in einer der wenigen Bauten des Mittelalters in Trier. cofi