Die Trier-Gesellschaft hat einen neuen Vorstand. Den 1982 gegründeten Denkmalrettungsverein führen in den kommenden drei Jahren Karlheinz Scheurer (Vorsitzender), Elisabeth Dühr (Vize-Vorsitzende) und Peter Späth.
Trier. Davon können viele andere Vereine nur träumen: Die Trier-Gesellschaft ist weiter auf Wachstumskurs. Derzeit zählt sie 402 Mitglieder – so viele, wie noch nie. Baudezernentin Simone Kaes-Torchiani ist das “mehr als nur recht, denn eine starke Vereinsbasis ist eine wichtige Voraussetzung für die Fortsetzung der für Trier so wertvollen Arbeit”.
Seit seiner Gründung 1982 hat der Verein rund 1,4 Millionen Euro an eigenen Mitteln für Wiederaufbau, Instandsetzung und Erhaltung von Kulturdenkmälern ausgegeben und damit eine vielfach höhere Investitionen mobilisiert. Beispiel Balduinbrunnen: Dessen Generalsanierung (2009/10) machte die Trier-Gesellschaft mit Beharrlichkeit und einem Eigenanteil von 60 000 Euro erst möglich. An dem insgesamt gut 300 000 Euro schweren Projekt beteiligten sich dann außerdem Stadt, Land, Denkmalstiftungen und private Spender. So darf es aus Sicht der klammen Stadt, die kaum mehr eigene Sanierungsprojekte auf den Weg bringen kann, gerne weitergehen.
Die personellen Weichen dafür hat die Trier-Gesellschaft in ihrer Jahreshauptversammlung am Mittwochabend im Frankenturm gestellt. Rund 60 Mitglieder wählten einmütig den elfköpfigen Vorstand, der dann wiederum aus seinen Reihen das geschäftsführende Trio bestimmte: Versicherungskaufmann Karlheinz Scheurer (59), vorher Schatzmeister, ist neuer Vorsitzender; Stadtmuseums-Chefin Elisabeth Dühr (53) Vize-Vorsitzende und Sparkassen-Vorstandsmitglied Peter Späth (42) Schatzmeister. Ehrenamtlicher Geschäftsführer ist wie seit 1982 August-Hermann “Gustl” Thormeyer (74).
Aus Altersgründen nicht mehr zur turnusgemäßen Neuwahl angetreten waren der bisherige Vorsitzende Gerd Burscheid und Stellvertreter Rainer E. Meyer (beide 70). Lohn für ihr Engagement: Die Versammlung ernannte Burscheid zum Ehrenvorsitzenden und Meyer zum Ehrenmitglied. Der alte Vorstand hat ein komfortables Polster hinterlassen: Die Nachfolger können über ein Vereinsvermögen von 160 000 Euro verfügen. Nächste Denkmalrettungsprojekte gelten unter anderem der Bastion in der Südallee und dem neubarocken Tor am Angela-Merici-Gymnasium in der Sichelstraße. Um weiterhin flüssig zu bleiben, sucht die Trier-Gesellschaft weitere Förderer und Mitglieder.
Am Tag des offenen Denkmals (1. September) ist die Trier-Gesellschaft aktiv beteiligt. Sie bietet Führungen durch den Frankenturm und seinen mittelalterlichen Keller (Dietrichstraße) sowie durch die Sektkellerei in der Gilbertstraße an und sammelt Spenden für die Bastion in der Südallee, die dann ebenfalls zugänglich ist. Die Mauerwerkssanierung an dem um 1540 erbauten Wehrturm (Foto) planen Rathaus und Trier-Gesellschaft als gemeinsames Projekt. Dafür werden rund 30 000 Euro benötigt.
Die Trier-Gesellschaft steht nach der Vorstandsneuwahl unter Leitung von Karlheinz-Scheurer (Vorsitzender), Dr. Elisabeth Dühr (zweite Vorsitzende) und Dr. Peter Späth (Schatzmeister). Beisitzer sind OB Klaus Jensen, Prof. Dr. Lukas Clemens, Prof. Dr. Rudolf Terner, Gilbert Haufs-Brusberg, Herbert Tschic kardt, Gerd Kintzinger, Arne Rössel, Hans-Peter Lürenbaum; Geschäftsführer: Gustl Thormeyer. rm.